Wasserzeichen

25.02.2005: Leibniz-Schülerinnen erhielten Preise bei "Jugend forscht"

Junge Biologinnen belegen drei erste Plätze beim Regionalwettbewerb

Ein Bericht von Doris Pohmer

Kann man aus Brennnesseln Kleidung herstellen?- So unwahrscheinlich die Antwort erscheint - ja! Dies ist unter anderem das Ergebnis einer Arbeit von Christina Weigert ( 18), Schülerin der 12. Jahrgangsstufe am Leibniz-Gymnasium, mit der sie beim Regionalwettbewerb "Jugend forscht" im Fach Biologie in Kaiserslautern den ersten Platz belegte und beim Landeswettbewerb in Ludwigshafen einen Sonderpreis erhielt. Aber noch über zwei weitere erfolgreiche Naturwissenschaftlerinnen kann man sich am Leibniz freuen: Steffi Niederheiser (MSS 12) kam mit ihrer Untersuchung über "Die Entstehung von Blasensteinen beim Pferd" auf den zweiten Rang in Kaiserslautern, Lena Ankner (MSS 12) konnte sich mit dem Thema " Die Rolle von Ionenkanälen bei der Erregbarkeit von Herzmuskelzellen" einen dritten Platz in Mainz sichern. "Dies ist ein schöner Erfolg für die drei jungen Damen und ihren betreuenden Lehrer Markus Hübner", lobt Schulleiter Ernst-Dieter Herr.

Viel Eigenständigkeit und Einsatz zeigte Siegerin Christina Weigert bei ihrer Untersuchung über die "Verarbeitung von Nesselpflanzen zur Fasergewinnung". Die Idee dazu hatte sie während des zweiwöchigen Berufspraktikums, das an der Schule zum Ende der Jahrgangsstufe 11 durchgeführt wird, bekommen. " Ich habe mich bei der BASF mit Naturfasern beschäftigt und daran Interesse gefunden," erzählt sie. Sie beschloss darüber eine Facharbeit in Biologie zu schreiben und ihr Biologielehrer Markus Hübner meldete das Thea für den renommierten Wettbewerb "Jugend forscht" an. Nachdem Christina für die praktische Arbeit verschiedene Nesselpflanzen geerntet und die Fasern der Pflanzen vom Holzteil entfernt hatte, wurde das Ganze in einer Alkali-Lösung gekocht, um es von Klebsubstanzen zu befreien. Dann führte die Jungforscherin verschiedene Prüfungen auf Reißfestigkeit, Feinheit und Dehnungsfähigkeit durch und kam zu dem Ergebnis: " Bestimmte Nesselpflanzen sind eventuell zur umweltfreundlichen Herstellung von Textilien geeignet." Förderung und Unterstützung bei ihrer Experimenten erhielt Christina auch vom Bereich "Nachwachsende Rohstoffe" bei der Fachhochschule Pirmasens, wo sie die Betreuung von Professor Klaus Sommer sehr schätzte.

Als große Anerkennung empfand Christina die Einladung zum Landesentscheid zur BASF nach Ludwigshafen. Die drei Tage waren für sie ein beeindruckendes Erlebnis mit Werksführung und abschließender Dinnershow am Flughafen Mannheim, wo auch Ministerin Doris Ahnen zur Preisverleihung erschien. Christina Weigert, die in ihrer Freizeit Klavier und Orgel spielt und gerne liest, wird den Naturwissenschaften erhalten bleiben. Nach ihrem Abitur im nächsten Jahr am Leibniz-Gymnasium möchte sie Medizin studieren. Und vielleicht gibt es dann auch bald eine Kollektion von Kleidern aus Brennnesseln!

Jugend forscht 2/05

Von rechts: Christina Weigert ( 1. Platz und zwei Sonderpreise im Landeswettbewerb), Steffi Niederheiser ( 2. Platz und ein Sonderpreis), Lena Ankner ( 3. Platz und ein Sonderpreis) präsentieren ihre Urkunden; daneben der betreuende Lehrer Markus Hübner.