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23.07.15: Projekt „Atombombe über Nagasaki" der 10. Klassen

Projekt der 10. Klassen - 7/15Bericht und Fotos: Herr Müller

Im August 2015 jährten sich die Atombombenabwürfe auf die Städte Hiroshima und Nagasaki zum 70. Mal. Klaus Scherer, Leibniz-Abiturient, ehemaliger ARD-Korrespondent in Washington und Festredner beim letztjährigen Schuljubiläum, nahm dies zum Anlass, eine Dokumentation über die Gründe und Zweckmäßigkeit der Bombenabwürfe aufzuzeichnen, in welcher er durch Gespräche mit Zeitzeugen und Historikern zu einer neuen Bewertung der Motive der Abwürfe gelangte.

Der Autor verfasste mit diesem Material zudem ein Buch, welches er in Lesungen in Berlin, Hamburg und seiner Heimat Pirmasens vorstellte.
Die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse des Leibniz-Gymnasiums nahmen dies im Rahmen eines Projekts zum Anlass, sich über das Thema „Atombombe" zu informieren und Herrn Scherer bei seinem Vorhaben zu unterstützen, indem sie verschiedene Medien wie Plakatwände, Power-Point-Präsentationen und Videos herstellten, um diese im Rahmen einer Ausstellung den Zuhörern der Lesung in der Pirmasenser Festhalle zu präsentieren.
Obwohl das Projekt in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien durchgeführt wurde, legten die 10.-Klässler einen vorbildlichen Arbeitseinsatz an den Tag und mussten in einigen der Projektgruppen sogar daran erinnert werden, in die Pause zu gehen. Die Schüler hatten zuvor aus zehn Projektgruppen, von denen viele fächerübergreifend angelegt waren, ihr Wunschprojekt ausgewählt. Je nach Interessenlage konnte man so das Thema aus technischer, physikalischer, naturwissenschaftlicher, gesellschaftswissenschaftlicher, ethischer oder geographischer Sicht beleuchten.
Klaus Scherer zeigte sich bei seiner Lesung beeindruckt: „Alle die Lesungen begleitenden Schulen in Berlin, Hamburg und Pirmasens haben Tolles geleistet, aber das Leibniz toppt alles."

Dank an Herrn Scherer für die Stiftung der Bücher für unsere Schulbibliothek, die er im Rahmen der Lesung an Direktor Kallenbach überreichte.

Die Bilder zeigen die Projektergebnisse und die Ausstellung in der Festhalle. Zudem hat die Schülerin Rebecca Wolfer, MSS 12, einen Bericht für die Pirmasenser Zeitung verfasst, welchen wir im Folgenden mit freundlicher Genehmigung wiedergeben dürfen.

Anm. d. Red.: Vielen Dank an Herrn Müller für die aufwändige Organisation der Projekttage!

Projekt der 10. Klassen - 7/15 Projekt der 10. Klassen - 7/15 Projekt der 10. Klassen - 7/15 Projekt der 10. Klassen - 7/15 Projekt der 10. Klassen - 7/15 Projekt der 10. Klassen - 7/15 Projekt der 10. Klassen - 7/15 Projekt der 10. Klassen - 7/15 Projekt der 10. Klassen - 7/15 Projekt der 10. Klassen - 7/15 Projekt der 10. Klassen - 7/15 Projekt der 10. Klassen - 7/15 Projekt der 10. Klassen - 7/15 Projekt der 10. Klassen - 7/15 Projekt der 10. Klassen - 7/15 Projekt der 10. Klassen - 7/15 Projekt der 10. Klassen - 7/15 Projekt der 10. Klassen - 7/15 

Leibniz – Schüler unterstützen Klaus Scherer

Bericht: Rebecca Wolfer (MSS 12) für die Pirmasenser Zeitung

Eine besondere Veranstaltung fand am Donnerstag in der Festhalle statt: Der ARD-Sonderreporter und ehemalige Schüler des Leibniz – Gymnasiums, Klaus Scherer, stellte in der Festhalle sein neues Buch „Nagasaki: Der Mythos der entscheidenden Bombe" vor.

Projekt der 10. Klassen - 7/15 Darin geht es um die beiden Atombomben, die die USA 1945 auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki fallen ließ. Bisher wurde behauptet, dass die Bombe auf Nagasaki notwendig war, um Japan kapitulieren zu lassen und den Zweiten Weltkrieg zu beenden. In seinem Buch erläutert Klaus Scherer aber, dass es von Anfang an nur darum ging, die neue Bombe zu testen.
Der Angriff der USA ist 70 Jahre her und das Thema ist trotzdem aktuell: „Schließlich haben wir uns 70 Jahre falsch erinnert", so Klaus Scherer.
In seinem Vortrag las er nicht nur aus seinem Buch vor, sondern gab auch Hintergrundinformationen und es wurden Teile seiner „Nagasaki"-Dokumentation vorgespielt.
Unterstützt wurde die Lesung von Schülerinnen und Schülern des Leibniz – Gymnasiums Pirmasens. Sie veranstalteten zwei Projekttage, bei denen sie sich intensiver mit den Themen Atombomben und dem Abwurf der Bombe auf Nagasaki beschäftigten. Vor und nach der Lesung wurden den Besuchern im Foyer die Ergebnisse der Projekte präsentiert: Sie konnten sich Plakate, eine Power-Point-Präsentation und ein Video anschauen.
Am Dienstag und am Mittwoch vor den Ferien fanden die Projekttage statt, an denen die Schülerinnen und Schüler sich intensiv mit dem von ihnen gewählten Thema auseinandersetzten. „Es standen elf Projekte zur Auswahl, die sich alle auf unterschiedliche Fächer bezogen haben", erklärt Michael Müller. Er ist Lehrer am Leibniz – Gymnasium und heute bei der Präsentation der Projekte dabei. Die Schüler beschäftigten sich zum Beispiel mit dem Aufbau einer Atombombe, was zum Fachbereich der Physik gehört. Außerdem erforschten sie die Motive des Abwurfs (Geschichte) und die daraus entstehenden Folgen und Lehren (Gesellschaftswissenschaften und Naturwissenschaften). Auch Gedichte wurden geschrieben, auf Deutsch und auf Englisch. Jeder Schüler konnte sich ein Projekt nach Interesse aussuchen.
Projekt der 10. Klassen - 7/15Obwohl es die letzte Woche vor den Ferien war, zeigten sich die Schüler sehr motiviert: „Wir mussten sie sogar zwingen, Pausen zu machen, so engagiert waren sie", erzählt Herr Müller.
Den Schülerinnen Chantell (17) und Hannah (16) hat die Projektwoche gefallen. Sie haben sich mit den Auswirkungen der Atombombe beschäftigt. Die Besucher der Lesung konnten sich über Folgen für Menschen und Tiere informieren.
Tim-Leander (15 Jahre) hat sich mit der Zeit nach dem Abwurf der Atombombe beschäftigt und eine Karte erstellt, auf der alle Atomraketen – Tests der Welt eingetragen sind.
Klaus Scherer war von der Arbeit der Schüler begeistert: „Das toppt alles, was ich gesehen und erwartet habe", sagt er auch in seinem Vortrag. Auch bei Veranstaltungen in Berlin und Hamburg hat er mit Schulen zusammengearbeitet.
„Ich hoffe, dass bei den Schülern Neugierde und Interesse am Thema geweckt wurde", erklärt er. Außerdem würde es ihn freuen, wenn sie erkannt haben, dass ein gesundes Misstrauen gegenüber Fakten und Nachrichten wichtig sei.
Am Ende konnte man noch die bisher erschienenen Bücher von Klaus Scherer kaufen und signieren lassen.

Das Buch „Nagasaki: Der Mythos der entscheidenden Bombe" ist im Verlag Hanser-Berlin erschienen und kostet 19,90 Euro. Die Dokumentation „Nagasaki – Warum fiel die zweite Bombe" sendet die ARD am 3. August um 23:45.