Wasserzeichen

05.06.08: Vortrag: Jugend unter Bomben

Ein Bericht von Herrn Faul

Jugend unter Bomben 6/2008"244 zweimotorige Bomber flogen den Angriff. Im 20 Minuten-Takt dröhnten jeweils 40 Maschinen über den Himmel hinweg und warfen ihre Last in die Innenstadt, nach ca. 1 ½ Stunden war es vorbei."

Jugend unter Bomben 6/2008Als Herr Schaefer zu erzählen beginnt, hören die Schüler der 7d aufmerksam zu. Hans Schaefer erlebte am 15. März 1945 als 16jähriger Junge den verheerenden Bombenangriff auf Pirmasens. Das Inferno ließ ihn nicht los, sodass er sich nach dem Krieg bis heute für die historische Dokumentation und die Recherche über das damalige Ereignis engagiert. Freundlicherweise erklärte er sich bereit, vor einer Schulklasse über seine Jugend während des Krieges und vor allem über den Angriff zu berichten.
Neben den dramatischen Erlebnissen des Angriffs stellten die Schüler auch viele Fragen zum gewöhnlichen Alltagsleben und Überleben im Dritten Reich ("Musste man immer den Deutschen Gruß machen?" "Wie bekam man genug zu essen?" "Was sind Lebensmittelkarten?",...)
Der Vortrag fand im Rahmen des Projekts der Klasse 7d "Jugendalltag in der NS-Zeit" statt. Bisher besuchten die Schüler das Westwallmuseum in Niedersimten, lasen Texte über das Schulleben in den 30er und 40er Jahren. In Religion besprach man in Auszügen das Tagebuch der Anne Frank. Nächste Woche präsentieren die Schüler im Westwallmuseum eine kleine Ausstellung. Sie werteten eine Schenkung von ehemaligen Spendenmarken des Winterhilfswerkes an das Museum aus. Diese Spendenmarken waren im Dritten Reich beliebte Tauschobjekte bei Kindern. Dabei handelt es sich um meistens harmlose Glasplaketten, die z.B. bedeutende Persönlichkeiten (Künstler, Philosophen) zeigen, aber auch propagandistische Motive wie Plastiksoldaten - kurzum: ein geschickt genutztes Propagandamittel zur Indoktrination der Jugendlichen im Alltag.

Das Projekt wird betreut von Frau Vehling und Herrn Faul in enger Kooperation mit Herrn Preiss, Sprecher des Schulelternbeirats, der sich großzügig um Dokumentations- und Bastelmaterial bemühte.