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05.07.24: Schulpate Klaus Scherer zu Besuch bei Courage-AG

Klaus Scherer zu Besuch bei Courage-AG 7/24Bericht und Foto: Herr Graziano

Wer sich gegen Bullying und Rassismus einsetzt, ist nicht ‚links' oder ‚rechts', sondern anständig. Nichts sonst."

Am 5. Juli 2024 fand die Jahresabschlusssitzung der Courage-AG statt. Unser Schulpate Klaus Scherer besuchte uns aus Hamburg und tauschte sich mit den Kindern der AG sowie Gästen aus der MSS11 aus. Auch die örtliche Presse zeigte großes Interesse am Gespräch.

Klaus Scherer nahm sich die Zeit, die Anliegen der Schülerinnen und Schüler zu hören, die in diesem Schuljahr in der AG besprochen wurden. Neben Themen wie Selbstakzeptanz und Identität spielten auch gesellschaftliche Herausforderungen eine wichtige Rolle: Wie begegnet man Alltagsrassismus? An wen kann man sich wenden, um Rat oder Unterstützung zu erhalten?

Herr Scherer betonte, dass der Einsatz gegen Bullying und Rassismus keine Frage der politischen Ausrichtung sei, sondern eine Frage des Anstands. Es sei rassistisch, zu behaupten, dass das EM-Team keine Nationalmannschaft sei, nur weil es nicht durchweg weiß ist. Solche Äußerungen, wie sie von Figuren wie Krah und Höcke gemacht werden, sagen mehr über die Personen selbst aus als über das Team. Dies gelte auch für das Eintreten für die Verfassung, das nichts mit Parteipolitik zu tun habe.
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Meinungsfreiheit. Herr Scherer unterstrich, dass diese dort endet, wo die Rechte anderer verletzt werden. Innerhalb dieser Grenzen seien abweichende Ansichten selbstverständlich legitim, doch müsse man auch damit rechnen, dass andere diese kritisieren. Auch hier betonte er, dass das Eintreten für die Verfassung keine Parteipolitik sei.

Herr Scherer riet den Anwesenden zudem, sich nicht zu verkrampfen. Es reiche, wach und ansprechbar zu sein, ohne etwas beweisen zu müssen. Maßhalten sei wichtig, zum Beispiel bei Themen wie Gendersprache.

Abschließend sprach er über die Bedeutung der Geschichte und das Ziehen von Grenzen. Wer bewusst NS-Parolen zitiere, dürfe sich nicht wundern, als Nazi zu gelten. Und wer solche Kandidaten wähle, solle bedenken, dass die Geschichte uns lehrt, dass es danach keine Wahlen mehr geben könnte. Mit diesen klaren Worten regte er zu weiterem Nachdenken und Engagement an.

Für unseren Schulpaten war es also eine willkommene Gelegenheit, Rückmeldungen über die Wahrnehmungen junger Leute zu erhalten. Gleichzeitig erhielten die Schülerinnen und Schüler der AG wertvolle Ratschläge im Umgang mit ernsten Themen sowie die Bestätigung, dass ihr Engagement gesehen und geschätzt wird.

Die Courage-AG wird auch im Schuljahr 24/25 stattfinden und interessierte Schülerinnen und Schüler sind jederzeit willkommen.